Die historische Bergbau-Siedlung „Schlägel und Eisen“ befindet sich im Stadtteil Gladbeck-Zweckel in direkter Nachbarschaft zur ehemaligen Zeche Zweckel . Mit dem Zechensterben, die Förderung wurde 1963 in Zweckel eingestellt, begann der Wandel der Siedlung. 15 Jahre der Vernachlässigung und die stetige Abwanderung der einstigen Zechenarbeitern und Bewohner ließen eine Geisterstadt entstehen. Im Januar 2013 sind nun auch die letzten Mieter aus ihren Wohnungen ausgezogen. Durch Berichte lokaler Medien wie „der gruseligste Ort des Ruhrgebiets“ (WAZ, 20.3.2013) und „Geistersiedlung“ (WAZ, 30.12.2012) wurde ein wahrer Tourismus erweckt.

Mit dem Bau der Siedlung wurde 1913 begonnen, ursprünglich waren 600 Wohnungen geplant, aber auf Grund des 1. Weltkrieges nicht alle vollständig errichtet. Zu Kriegsende wurde der Wohnungsbau durch den Staat wieder aufgenommen. Die Häuser, meist zweigeschossigen Putzbauten mit Walm- und Krüppelwalmdächern, der Siedlung gruppieren sich um einen rechtwinkligen, in Parzellen aufgeteilten Innenhof mit Gärten, hier wurden Gemüse und Kartoffeln angebaut sowie Stallungen für Ziegen, Hühner, Tauben und Kaninchen, die ein typisches Merkmal für die Zechensiedlungen im Ruhrgebiet waren.

Im Frühjahr 2013 wurde durch die Zeitung WAZ (24.1.2013) berichtet das Kwates Immobilien die „Schlägel und Eisen-Siedlung“ von der Duisburger Baugesellschaft Akimo gekauft wurde. Die Firma aus Marl plant die Siedlung (insgesamt 29 Häuser, 146 Wohnungen) zu sanieren und umzuwandeln, hierfür ist es erforderlich das Wohnrecht neu zu beantragen, da nach dem langen Leerstand zu prüfen ist, ob die Immobilien noch den Bauvorschriften entsprechen oder ob durch die Verwahrlosung die Bausubstanz bereits zu stark geschädigt wurde. Zwei Häuser sollen abgerissen werden (Schlägelstraße 10 + 12).

Seit Ende 2018 ist klar, der ganze Komplex wird abgerissen. Die Abrissarbeiten haben bereits begonnen und ein weiteres Kleinod der Bergbaugeschichte des Ruhrgebiets verschwindet.

Viel Spaß beim betrachten!
Allzeit genug Licht, Euer Thorsten Lasrich

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